Das traditionsreiche Schauspiel Frankfurt ist das größte Sprechtheater in der Rhein-Main Region und als überregional profilierte Bühne auch deutschlandweit viel beachtet. 2017/18 übernahm Intendant Anselm Weber zusammen mit seiner Stellvertreterin und Chefdramaturgin Marion Tiedtke die Führung des Hauses.
Neben den Produktionen schafft das Schauspiel Frankfurt in der BOX und im Chagallsaal mit der Reihe der X-Räume Orte für Begegnungen, Diskussionen und Werkschauen, bei denen sich Künstler und Künstlerinnen präsentieren, Zuschauer nachfragen und Bürger und Bürgerinnen der Stadt ins Gespräch kommen.
Kontakt
Schauspiel Frankfurt - Kammerspiele Neue Mainzerstr. 15 D-60311Frankfurt am Main
»Ich bin so jung und die Welt ist so alt«, sagt Prinz Leonce. Er ist nach Italien geflohen, um den Plänen seines Vaters bezüglich seiner Zukunft zu entkommen. Dann kommt er wieder heim und hat tatsächlich alle Erwartungen erfüllt. Sogar übererfüllt. Sehr gerne und scheinbar aus eigenem Antrieb... Was sagt eigentlich Prinzessin Lena so alles? Und wie geht Jungsein nochmal?
Zusammen mit acht Studierenden des Studienganges Schauspiel der HfMDK unternimmt die Autorin und Regisseurin Regina Wenig, Expertin für leise Töne und dokumentarische Stücke, eine Reise, um dies in der Spielzeit 2022/23 im Rhein Main Gebiet herauszufinden. Sie begeben sich auf eine Spurensuche nach den Worten und Texten Georg Büchners: Der Autor wurde 1813 südwestlich von Darmstadt geboren, war Student in Gießen, Mitverfasser des Hessischen Landboten, Flüchtling und Weltbürger. In seinem kurzen, bewegten Leben schrieb Büchner revolutionäre (Theater-)Texte, die in Wenigs neuem Stück zu einem Sprungbrett in die Gegenwart Jugendlicher und junger Erwachsener werden.
Regie: Regina Wenig
Bühne und Kostüme: Loriana Casagrande
Dramaturgie: Lukas Schmelmer
Das Studiojahr Schauspiel wird ermöglicht durch die Aventis Foundation und die Crespo Foundation.
Eine Koproduktion mit der Hessischen Theaterakademie.
Termine
Sa, 10.6.2023 | Uraufführung
Mo, 12.6.2023, 20:00
Mi, 14.6.2023, 20:00und weitere Termine
Mo, 26.6.2023, 20:00
Ort
Schauspiel Frankfurt - Kammerspiele
Neue Mainzerstr. 15
D-60311 Frankfurt am Main
Bewertungen & Berichte Lena und Leonce. Ein Büchnerfragment
Schauspiel
Mein Lieblingstier heißt Winter
nach Ferdinand Schmalz
Der Wiener Tiefkühlkostvertreter Franz Schlicht soll einem makabren Wunsch nachkommen. Sein Kunde Doktor Schauer ist fest entschlossen, sich zum Sterben in eine Tiefkühltruhe zu legen. Er beauftragt Franz Schlicht, den gefrorenen Körper auf eine Lichtung zu verfrachten. Zum vereinbarten Zeitpunkt ist die Tiefkühltruhe jedoch leer, und Schlicht begibt sich auf eine höchst ungewöhnliche Suche nach der Person oder Leiche. Dabei kreuzen die Tatortreinigerin Schimmelteufel, ein Ingenieur, der sich selbst eingemauert hat, und ein Ministerialrat, der Nazi-Weihnachtsschmuck sammelt, seinen Weg durch die von Sommerhitze gequälte Stadt und ihre gesellschaftlichen Milieus. Nichts weniger als einige fundamentale Erkenntnisse über die Verhältnismäßigkeit von Leben und Tod gewinnt Schlicht auf seiner selbstauferlegten Mission.
Mit dieser Uraufführung kommt nach »jedermann (stirbt)« wieder ein Stoff des Bachmann-Preisträgers Ferdinand Schmalz am Schauspiel Frankfurt auf die Bühne. Der Autor nimmt uns in seinem Debütroman mit auf eine abgründige Tour im Stile eines melancholischen österreichischen Krimis, skurril, intelligent und mit der aus seinen Theaterstücken bekannten Sensibilität für Sprache und Form.
Für unsere Stimmen einer Stadt-Reihe treffen Autoren:innen Menschen aus Frankfurt und nehmen aus diesen Begegnungen eine poetische Überschreibung vor: ein Monodrama. Jede Biografie wird also zu einem Solo für eine:n Schauspieler:in unseres Ensembles.
Die vielfach ausgezeichnete Autorin Zsuzsa Bánk trifft einen Mann für das letzte Geleit, dessen sensible Beobachtungsgabe besondere Perspektiven eröffnet. Wir lernen einen Grabmacher kennen, der in seinem vorherigen Job als Paketzusteller extrem unter Stress stand. Erst in seiner Arbeit auf dem Friedhof scheint er eine große Lebensfreude und einen inneren Frieden gefunden zu haben. Er hat eine tägliche Verbindung zu etwas Höherem, das er nicht ganz greifen und fassen, aber doch auf eine Art spüren kann. Zweifel an unserer Existenz verstärken sich durch seine Arbeit nicht, sie hören auf.
Zsusza Bánk wirft in ihrem Text die Frage nach dem Glück auf: Wieviel davon hängt von unserem Beruf ab, wieviel ist in unserer eigenen Persönlichkeit angelegt?
Regie: Kornelius Eich
Bühne und Video: Philip Bußmann
Kostüme: Mareike Wehrmann
Musik: Thomas Osterhoff
Dramaturgie: Lukas Schmelmer
ca. eine Stunde, keine Pause
Termin
Mo, 19.6.2023, 20:00
Ort
Schauspiel Frankfurt - Kammerspiele
Neue Mainzerstr. 15
D-60311 Frankfurt am Main
Bewertungen & Berichte Stimmen einer Stadt - Alles ist groß
1Schauspiel
Solastalgia
von Thomas Köck
Auftragswerk des Schauspiel Frankfurt
Koproduktion mit dem Kunstfest Weimar
2005 erfand der australische Naturphilosoph Glenn Albrecht den Begriff »Solastalgie«. Er setzt sich zusammen aus dem lateinischen Begriff für Trost (solacium) und der griechischen Wurzel (algia), die für Krankheit und Leiden steht. Anders als bei der Nostalgie, die sich auf räumlich und zeitlich entfernte Dimensionen bezieht, bezeichnet Solastalgie den Schmerz, den man im Augenblick der Erkenntnis erlebt, dass der Raum, den man bewohnt, der Ort, den man liebt, angegriffen wird. Er bezeichnet den stillen Schmerz und die Unmöglichkeit der Trauer.
Denn wo trauern wir eigentlich über diese Welt, die jetzt gerade vor unseren Augen verschwindet? Was macht dieses Wissen um dieses Verschwinden mit uns, die wir die Gletscherschmelze beobachten, die Übersäuerung der Meere, das Verstummen der Himmel und der Wälder durch das Fehlen der Vogel- und Insektenschwärme, was bedeutet diese akustische Veränderung um uns herum und wo wird diese Welt eigentlich begraben? Wo ist ihr Totem, ihr Ort der Trauer? Was, wenn es einen Ort gäbe, wo wir diese Welt beerdigen könnten? Und was, wenn der Ort, an dem wir trauern, genau der Ort ist, um den wir trauern?
Der Autor und Regisseur Thomas Köck geht zusammen mit dem Team auf Spurensuche nach angegriffenen Orten.
Regie: Thomas Köck
Musik: Andreas Spechtl
Bühne: Barbara Ehnes
Kostüme: Agathe MacQueen
Dramaturgie: Marlies Kink, Julia Weinreich
Licht: Frank Kraus
ca. 1 Stunde 20 Minuten, keine Pause
Termin
Sa, 3.6.2023, 20:00
Ort
Schauspiel Frankfurt - Kammerspiele
Neue Mainzerstr. 15
D-60311 Frankfurt am Main
In »Die Goldberg-Variationen« verknüpft George Tabori die biblische Schöpfungsgeschichte und die Christus-Passion mit einer Theaterprobe: Der Regisseur Mr. Jay probt mit seinem Assistenten Goldberg und Schauspieler:innen Szenen aus der Heiligen Schrift – vom Garten Eden bis Golgatha ist alles dabei. Doch die Proben geraten außer Kontrolle und die Bibelrevue endet mit einer Regisseurspassion. Es ist ein Theaterkreuzweg, in dem Licht- und Musikeinsätze grundsätzlich zur falschen Zeit kommen, Schauspieler:innen auftreten, die ihren Text nicht können, und Terese Tormentina sich weigert, die Paradiesszene nackt zu spielen. Vor allem aber ist es eine Genesis: die Erschaffung der Welt als Theater und das Theater als die Erschaffung der Welt. Regie führt Data Tavadze, der oft klassische Dramen mit Gegenwartsfragen verbindet. Er leitet das Royal District Theatre in Tiflis und ist u. a. mit dem Sandro Achmeteli Preis ausgezeichnet worden.
Regie: Data Tavadze
Bühne und Kostüme: Wolfgang Menardi
Musik: Nika Pasuri
Dramaturgie: Julia Weinreich
Licht: Johannes Richter
Dolmetscherin: Irina Bondas
ca. 1 Stunde 30 Minuten, keine Pause
Termin
Sa, 24.6.2023, 20:00
Ort
Schauspiel Frankfurt - Kammerspiele
Neue Mainzerstr. 15
D-60311 Frankfurt am Main
Stückentwicklung und Regie: Nuran David Calis
Auftragswerk des Schauspiel Frankfurt
Keine Fiktion, sondern Realität: Am 02. August 2018 erhält die Frankfurter Rechtsanwältin Seda Başay-Yıldız eine Morddrohung. Mit der Unterschrift »NSU 2.0« beziehen sich die Verfasser:innen auf die Gruppe »Nationalsozialistischer Untergrund«, deren Terror zwischen 2000 und 2007 mindestens zehn Menschen zum Opfer gefallen waren. Die Suche nach der Herkunft des Schreibens führt zu einem Computer im Frankfurter Polizeirevier 1 und zu einer Chatgruppe unter Polizeibeamt:innen, in der Hakenkreuze und Judenwitze ausgetauscht werden. Je länger ermittelt wird, desto klarer tritt zutage: Die Behörde, die Bürger:innen wie Başay-Yıldız vor Terror und Extremismus beschützen soll, hat ein massives Problem mit Rechtsextremen in den eigenen Reihen. Wie weit reichen rechtsextreme Netzwerke in unserer Stadt? Und was bedeutet das für Politik, Bürger:innen und Betroffene?
Regie: Nuran David Calis
Bühne: Anne Ehrlich
Kostüme: Anna Sünkel
Video und Recherche: Karnik Gregorian
Komposition und musikalische Einrichtung: Vivan Bhatti
Dramaturgie: Alexander Leiffheidt
Die Produktion wird ermöglicht durch den Kulturfonds Frankfurt RheinMain.
ca. 1 Stunde 40 Minuten, keine Pause
Inhaltswarnung
Die Produktion enthält Aussagen, die diskriminierend, rassistisch und sexistisch sind sowie zur Gewalt aufrufen. Zuschauer:innen könnten dies beunruhigend finden.
Termin
So, 4.6.2023, 18:00
Ort
Schauspiel Frankfurt - Kammerspiele
Neue Mainzerstr. 15
D-60311 Frankfurt am Main
Die kleine Stadt Mordasov ist in heller Aufregung: Prinz K., ein wohlhabender Gutsbesitzer, kehrt zurück. Maria Alexandrovna Moskalyova, einflussreiche und furchterregende Intrigantin, will, dass Prinz K. ihre Tochter Zina ehelicht. Dumm nur, dass es noch andere rivalisierende Heiratsvermittler:innen gibt und Zina ihren ganz eigenen Kopf hat. Als Fürst K. nach turbulenten Ereignissen stirbt, fühlt sich keiner schuldig, obwohl alle mitverantwortlich sind für seinen Tod.
Schein ist Sein in Dostojewskis »Onkelchens Traum« von 1859. Der russische Literaturwissenschaftler und Kunsttheoretiker Michail Bachtin hat den Weltzustand in Dostojewskis Werk als »Karnevalisierung« bezeichnet. Die Karnevalszeit als berechtigter Tabubruch von festen Verhaltensmustern kann ein wichtiges Ventil in einer Gesellschaft sein: Nur was, wenn der Karneval nicht mehr endet? Was, wenn das Dionysische über alle Vernunft regiert? Was, wenn eine Gesellschaft, die sich dauerhaft der Verstellung verpflichtet, vom Größenwahn gelenkt, den eigenen Tod abschaffen will?
Die kleine Stadt Mordasov ist in heller Aufregung: Prinz K., ein wohlhabender Gutsbesitzer, kehrt zurück. Maria Alexandrovna Moskalyova, einflussreiche und furchterregende Intrigantin, will, dass Prinz K. ihre Tochter Zina ehelicht. Dumm nur, dass es noch andere rivalisierende Heiratsvermittler:innen gibt und Zina ihren ganz eigenen Kopf hat. Als Fürst K. nach turbulenten Ereignissen stirbt, fühlt sich keiner schuldig, obwohl alle mitverantwortlich sind für seinen Tod.
Schein ist Sein in Dostojewskis »Onkelchens Traum« von 1859. Der russische Literaturwissenschaftler und Kunsttheoretiker Michail Bachtin hat den Weltzustand in Dostojewskis Werk als »Karnevalisierung« bezeichnet. Die Karnevalszeit als berechtigter Tabubruch von festen Verhaltensmustern kann ein wichtiges Ventil in einer Gesellschaft sein: Nur was, wenn der Karneval nicht mehr endet? Was, wenn das Dionysische über alle Vernunft regiert? Was, wenn eine Gesellschaft, die sich dauerhaft der Verstellung verpflichtet, vom Größenwahn gelenkt, den eigenen Tod abschaffen will?
Regie: Barbara Bürk
Bühne und Kostüme: Anke Grot
Musik: Markus Reschtnefki
Dramaturgie: Julia Weinreich
Licht: Ellen Jaeger
ca. 1 Stunde 40 Minuten, keine Pause
Termine
So, 11.6.2023, 18:00
Do, 22.6.2023, 20:00
Ort
Schauspiel Frankfurt - Kammerspiele
Neue Mainzerstr. 15
D-60311 Frankfurt am Main
Nach »Der alte Schinken« und »1994 – Futuro al dente« vollenden »Stuhler/Koslowski« ihre Frankfurter Essens-Trilogie mit der Mahlzeit des spätkapitalistischen Zeitalters, dem kleinen Snack! Zwischenmahlzeiten lassen tief blicken, zum Beispiel in die ihnen zugehörige Region. Zwischen einer Handvoll Erdnüsse, Canapés, Jausen, Mezedes, Tapas und dem Mitternachtskebab hat sich das Snack-Angebot in unseren Breiten erfreulicherweise stark erweitert. Viele Snacks sind dazugekommen, einige passen nicht mehr in den Zeitgeist und wieder andere erfüllen neben der Nahrungsaufnahme mittlerweile andere Funktionen. Functional Food kann genauso identitätsstiftend sein wie spaltend, meint: Die Teilhabe an Wissen über gesundes bzw. »richtiges« Essen ist heutzutage (oder war es schon immer?) strukturell klassistisch.
Und doch geht Liebe bekanntlich durch den Magen, und es gibt kaum etwas, was Menschen verlässlicher zusammenbringt, als die gemeinsam eingenommene Mahlzeit. Der rituelle Moment der Herdgemeinschaft trägt über Konflikte und Krisen hinweg, schafft neue Verbindungen und Zusammenhalt. Oder endet im Streit über Ernährungstrends, die immer auch das Menschenbild der eigenen Epoche spiegeln. Hast du noch irgendwas zum Snacken da?
Sie ist kraftvoll, vorbehaltlos und unvorsichtig: Isa huscht aus einer Anstalt und begibt sich barfüßig hinaus ins Leben. Sie irrlichtert dabei nicht nur durch Wälder, Dörfer und an Autobahnen entlang, sondern auch durch ihr eigenes Ich. Die Begegnungen mit einem Binnenschiffer, einem Schriftsteller, einem Mann auf einem Friedhof und zwei Jungs auf einer Müllhalde sind gleichermaßen komisch, lakonisch und traurig. Isa ist radikal einsam und wirft sich gleichzeitig ins Leben
hinein, oder läuft sie davor weg?
Regie: Susanne Frieling
Bühne: Devin Rebecca McDonough
Kostüme: Cosima Winter
Dramaturgie: Katrin Spira
Musik: Lucas Lejeune
Video: Constantin Braml
ca. 1 Stunde 10 Minuten, keine Pause
Termine
Fr, 2.6.2023, 20:00
Fr, 23.6.2023, 20:00
Ort
Schauspiel Frankfurt - Kammerspiele
Neue Mainzerstr. 15
D-60311 Frankfurt am Main
von Martina Droste und Tina Müller
Fragile Verbindungen #4 / Jugendperformanceprojekt / ab 14 Jahren
In Frankfurt leisteten 1944 etwa 50.000 Menschen aus ganz Europa Zwangsarbeit für die Industrie, die Stadt und Handwerksbetriebe. In den Adlerwerken im Gallus gab es ein Konzentrationslager. 1616 Häftlinge arbeiteten in der Fabrik – fast die Hälfte überlebte den Terror nicht.
Gefühlserbschaften dieser Zeit prägen den Rassismus der deutschen Gegenwart. Sie belasten die Beziehungen, die in der Gesellschaft der Vielheit das Leben ausmachen. Was machen junge Frankfurter:innen mit der Erinnerung an diese Verbrechen?
Für 12 Jugendliche ist der »Geschichtsort Adlerwerke« Ausgangspunkt einer Suche nach Zusammenhängen zwischen Zwangsarbeit, der Nazi-Ideologie »Deutscher Arbeit« und ihren eigenen Erfahrungen mit Arbeit, Abhängigkeit
und Widerstand heute.
Im vierten Projekt der »Fragilen Verbindungen« zu erzwungener Migration vom Nationalsozialismus bis zur Gegenwart recherchiert wieder ein diverses und inklusives Jugendensemble. Es spürt in einer bild- und bewegungsintensiven
Performance den spannungsreichen Dilemmata zwischen Hilfeleistungen, Ignoranz, Denunziation und Vorteilsnahme nach und fragt ganz persönlich, wie Hierarchisierung von Privilegien und Machtstrukturen bis heute fortwirken.
Regie: Martina Droste
Bühne und Kostüm: Michaela Kratzer
Komposition und Sounddesign: Max Mahlert
Fachliche Beratung: Thomas Altmeyer, Gottfried Kößler
Chorische Einstudierung: Christina Lutz
Produktionsleitung: Tatjana Trikić
Das Projekt wird ermöglicht durch die Stiftung Erinnerung, Verantwortung und Zukunft (EVZ) und das Bundesministerium der Finanzen (BMF).
Termin
Fr, 9.6.2023, 20:00
Ort
Schauspiel Frankfurt - Kammerspiele
Neue Mainzerstr. 15
D-60311 Frankfurt am Main
Torsten Flassig, Tanja Merlin Graf, Agnes Kammerer, Anna Kubin, Katharina Linder, Annie Nowak, Sebastian Reiß, Lotte Schubert, Uwe Zerwer
Max Mahlert, Alex Matwijuck, Ralf Merten (Band)
Ground control to Major Tom! Im März richten wir alle Teleskope unserer musikalischen Dunkelkammer in Richtung Weltall, denn hier gibt es einiges zu entdecken. Wir sehen Bilder vom Leben auf dem Mars, suchen nach dem »Moonraker« mit dem Schwerkraftsimulator, begrüßen lustige Astronaut:innen und natürlich All-Star-Major Tom, der möglicherweise gleich mehrfach in den Kammerspielen vorbeikommen könnte. Liedschatten mischt Pop mit Chanson, Experimentelles mit Punk, Trash mit Romantischem und präsentiert eine klingende Odyssee durch und im Weltraum mit Songs von David Bowie, Sun Ra, Elton John, Shirley Bassey (Moonraker), Paul Lincke, Die Ärzte und vielen mehr.
Termine
Mi, 21.6.2023, 20:00
So, 25.6.2023, 20:00
Ort
Schauspiel Frankfurt - Kammerspiele
Neue Mainzerstr. 15
D-60311 Frankfurt am Main
Liedschatten: Hit me baby (One more time) bewerten:
Vielen Dank für Ihre Bewertung!
Bewertungen & Berichte Liedschatten: Hit me baby (One more time)
Schauspiel
Wstyd (Shame)
Wofür schämen sich Menschen? Und warum überhaupt? Im Stück »Wstyd (Scham)« der polnischen Theaterregisseurin Gosia Wdowik sehen sich drei Generationen von Frauen aus einer Familie mit Fragen über soziale Scham und deren Vererbung konfrontiert. Die fesselnde Inszenierung erzählt eine intime Geschichte über Mütter und Töchter, die sich lieben und miteinander reden, auch wenn sie sich nicht immer ganz verstehen. Ausgehend von persönlichen Erfahrungen erkundet Gosia Wdowik dabei wie Scham soziale Ungleichheit befördert und aufrechterhält. Scham zeigt sich in dem Moment, in dem Menschen ungewollt und unvorbereitet sichtbar werden. Wer hat das Privileg, offen über Schwäche und Scham zu sprechen? Und wen oder was opfern diese Frauen, um sich von gesellschaftlich bedingter Scham zu befreien?
Regie: Gosia Wdowik
Kostüme: Jadwiga Wdowik
ca. 1 Stunde
Polnisch mit deutschen und englischen Übertiteln. Wir weisen darauf hin, dass die Übertitel in den Reihen 1 bis 4 eingeschränkt sichtbar sind.
Termine
Fr, 30.6.2023, 21:00
Sa, 1.7.2023, 18:00
So, 2.7.2023, 18:00
Ort
Schauspiel Frankfurt - Kammerspiele
Neue Mainzerstr. 15
D-60311 Frankfurt am Main
Ein Klassenzimmer für Mädchen, Schultische, Stühle, eine Tafel. Die Lehrpersonen sind weder sicht- noch hörbar. Doch kann man ihre Anwesenheit und Autorität am Verhalten der Schülerinnen erspüren. Mahoor ist 16 Jahre alt und mitten im Schuljahr nach Teheran gezogen. In der neuen Schule schließt sie eine innige Freundschaft mit der besten Schülerin der Klasse. Die sich anbahnende Beziehung der beiden führt schnell zu Konflikten. Parnia Shams arbeitet in „ است“ (Ist) mit jungen Darstellerinnen, die unlängst selbst noch zur Schule gingen. Die Mädchen sitzen im Unterricht, lachen, flüstern, tauschen heimlich Notizen aus, spinnen Geschichten. In subtilen Gesten zeigen sich Anteilnahme und Aufbegehren. Parnia Shams zeigt die stille Wirkungsweise einer Macht, die unsere intimsten Entscheidungen beeinflusst, und macht Schule als umstrittenen Ort von Disziplinierung und Solidarisierung erfahrbar.
Als klangvoll queeres Puppenspiel – inspiriert vom japanischen Bunraku-Theater – interpretiert Dramatikerin und Regisseurin Satoko Ichihara die alte Legende vom „Blinden Schwächling“ (Shuntokumaru) neu. Während dort Kinder ausgesetzt, kranke Menschen diskriminiert und schließlich alle erlöst werden, denkt Ichihara weit über die tragische Geschichte und den einfachen Gegensatz von Gut und Böse hinaus. Als Cast dienen Sexdolls, Schaufensterpuppen und andere Kreaturen. Sie verkörpern Menschen, deren Schicksale, Begierden und Gewalt. Als Erzählerin (Gidayu) führt die Schauspielerin Sachiko Hara durch die Geschichte. Die Experimentalmusikerin Kakushin Nishihara vereint traditionelle Satsuma-Biwa-Klänge, Noise und elektronische Musik zu einer außergewöhnlichen Komposition. Gemeinsam treiben beide die Geschichte voran, vermitteln zwischen den Welten und erwecken die Puppen zum Leben.
Das traditionsreiche Schauspiel Frankfurt ist das größte Sprechtheater in der Rhein-Main Region und als überregional profilierte Bühne auch deutschlandweit viel beachtet. 2017/18 übernahm Intendant Anselm Weber zusammen mit seiner Stellvertreterin und Chefdramaturgin Marion Tiedtke die Führung des Hauses.
Neben den Produktionen schafft das Schauspiel Frankfurt in der BOX und im Chagallsaal mit der Reihe der X-Räume Orte für Begegnungen, Diskussionen und Werkschauen, bei denen sich Künstler und Künstlerinnen präsentieren, Zuschauer nachfragen und Bürger und Bürgerinnen der Stadt ins Gespräch kommen.
Kontakt
Schauspiel Frankfurt - Kammerspiele
Neue Mainzerstr. 15
D-60311 Frankfurt am Main