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Gewandhausorchester / Andris Nelsons / Lang Lang

Gewandhausorchester

Gewandhausorchester Andris Nelsons, Dirigent Lang Lang, Klavier Ludwig van Beethoven: Ouvertüre zum Ballett "Die Geschöpfe des Prometheus" op. 43 3. Konzert für Klavier und Orchester c-Moll op. 37 5. Konzert für Klavier und Orchester Es-Dur op. 73 TANZ AUF DEM OLYMP Zumindest der Stoff war ganz nach Beethovens Geschmack: Prometheus, der rebellische Aufklärer, der den Menschen Feuer und Geist bringt und die unmündigen Geschöpfe entflammt und begeistert, beschäftigte ihn immer wieder. Das Ballett, initiiert vom Ballettmeister des Wiener Hoftheaters, ging daselbst am 28. März 1801 erstmals über die Bühne und wurde in der Spielzeit stattliche 29 Mal gegeben. Choreographie und Libretto sind verschollen; von Beethovens Musik konnte sich immerhin die mitreißende Ouvertüre im Konzertsaal behaupten. Parallel arbeitete Beethoven wieder einmal an seinem 3. Klavierkonzert, dessen Entstehung sich ungewohnt lange hinzog, bis er 1803 selbst als Solist die Premiere aus den Tasten fingerte. ZU VIELE DER GUTEN? Nein, von Beethoven kann man nie genug bekommen. Auf der Spielzeitzielgeraden machen die ungeraden Klavierkonzerte so richtig Lust auf die nächste Saison 2026/2027, die – streng geheim! – zum 200. Todestag des Komponisten ein Beethoven- Festival ins Gewandhaus bringen wird. Man darf gespannt sein, wie die Musikstadt den Meister ehrt, der seine Werke beim Gewandhausorchester und bei Leipziger Verlegern in besten Händen wusste und hier schon zu Lebzeiten mit einem Werkzyklus zelebriert wurde. Mit dem Fünften eilt jenes Klavierkonzert dem Festival voraus, das in Leipzig seine Uraufführung erlebte.
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Gewandhausorchester / Andris Nelsons / Yunchan Lim

Gewandhausorchester

Gewandhausorchester Andris Nelsons, Dirigent Yunchan Lim, Klavier Arvo Pärt: Wenn Bach Bienen gezüchtet hätte ... Robert Schumann: Konzert für Klavier und Orchester a-Moll op. 54 Arvo Pärt: Collage über B-A-C-H Robert Schumann: 2. Sinfonie C-Dur op. 61 BIENENSTICHELN MIT B-A-C-H Wenn Bach… Hat er aber nicht. Stattdessen sticht Pärt 1976, wenn er erstmals seinen Tintinnabuli-Stil präsentiert, in ein Wespennest und löst insektierisches Brummen um die Töne B-A-C-H aus, die gleichzeitig und nacheinander erklingen und das kurze Stück von B nach H führen. Bienenfleißig fliegen Flügel, fünf Bläser und Streicher von Klang zu Klang, um am Ende tatsächlich bei Bach herauszukommen: Dessen hart geprüftes h-Moll- Präludium aus dem Wohltemperierten Klavier erlöst eine salbungsvolle Schlusskadenz. SARABANDENSTRESSTEST MIT PÄRT Toccata, Sarabande und Ricercar der B-A-C-HCollage beginnen bei Bach und stellen ihn auf die Probe: Wie viel Dissonanz hält er aus? Wird er unter Clustern verschüttet, von Maschinenmotorik erfasst und Klangkatastrophen erschüttert unbeschadet wieder zum Vorschein kommen? In seiner wilden Phase vor dem einschneidenden Stilwandel experimentiert Pärt 1964 mit Collage-Techniken, evoziert Bach mit typischen Instrumenten wie Oboe und Cembalo, verpflanzt die Sarabande der Englischen Suite in d-Moll wie eine Blume in fremde Umgebung und konstatiert: Von extremem Unbehagen erfüllt wollte ich mir beweisen, wie schön Bachs Musik war, und eine klarere Sicht auf die Widersprüche gewinnen, in die ich mich verstrickt hatte. STILBLÜTENSAMMELN MIT SCHUMANN Altehrwürdiger Kontrapunkt verkündet gleich eingangs: Auch Schumann verneigt sich vor dem Genius loci der Uraufführungsstadt seiner 2. Sinfonie. Frisch von Fugen über B-A-C-H aus einer Schaffenskrise befreit flattert ihm die Triosonate aus Bachs Musikalischem Opfer in einen Mittelsatz. Auch Beethoven, Schubert und Mendelssohn spuken in Schumanns Zweiter herum, und sein Klavierkonzert inszeniert Göttergattin Clara als Premierenpianistin direkt neben Ludwig auf dem Olymp. Konzerteinführung mit Ann-Katrin Zimmermann um 18.45 Uhr / 10.15 Uhr - Schumann-Eck
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Quatuor Danel

Gewandhausorchester

Marc Danel, Violine Gilles Millet, Violine Vlad Bogdanas, Viola Yovan Markovitch, Violoncello Marc-André Hamelin, Klavier Dmitri Schostakowitsch: Quintett für Klavier, zwei Violinen, Viola und Violoncello g-Moll op. 57 Alfred Schnittke: Quintett für Klavier, zwei Violinen, Viola und Violoncello Mieczysław Weinberg: Quintett für Klavier, zwei Violinen, Viola und Violoncello f-Moll op. 18
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Gewandhausorchester / Andris Nelsons / Yulianna Avdeeva

Gewandhausorchester

Gewandhausorchester Andris Nelsons, Dirigent Yulianna Avdeeva, Klavier Sergej Rachmaninoff: 2. Konzert für Klavier und Orchester c-Moll op. 18 Dmitri Schostakowitsch: 10. Sinfonie e-Moll op. 93 DER WIDERSPENSTIGEN LÄHMUNG Beide komponieren um ihr Leben. Beide brauchen einen Erfolg. Für beide steht alles auf dem Spiel. Und beiden gelingt der Befreiungsschlag. Sergej Rachmaninoff saß der Schock seiner 1. Sinfonie in den Gliedern. Einen Künstler, der sein Innerstes so kompromisslos in Tönen exponiert, mussten die katastrophalen Umstände der Uraufführung und die vernichtenden Kritiken niederschmettern. Durch die folgende Schaffenskrise rettete ihn der Widmungsträger des 2. Klavierkonzerts, Nikolai Dahl, ein auf Hypnose spezialisierter Nervenarzt und Hobby-Bratscher. Rachmaninoff unterzog sich einer Therapie mit täglichen Sitzungen. Von der neuerlangten Schaffenskraft und Kreativität, die das 2. Klavierkonzert freisetzte, war der Komponist selbst überwältigt. Wie befreiend muss der aufbrandende Premieren-Jubel am 9. November 1901 für Rachmaninoff gewesen sein. Das 2. Klavierkonzert katapultierte ihn an die Spitze der internationalen Musikszene. Ausgangspunkt des weltweiten Erfolges war Leipzig, wo Arthur Nikisch unmittelbar nach der Uraufführung für eine aufsehenerregende Gewandhaus-Darbietung sorgte. UNTERTÖNIG STATT UNTERTÄNIG Die längste Pause im Sinfonieschaffen Schostakowitschs ging der Zehnten voraus. Das riskante Satyrspiel der Neunten lag acht Jahre zurück, als Schostakowitsch endlich sein eisiges sinfonisches Schweigen brach. Mit großer Spannung wurde seine erste Sinfonie nach dem Tod Stalins 1953 erwartet. Seine aufgewühlte, erschütternde Musik löste heftigste Reaktionen aus. Drei Tage lang wurde im Komponistenverband über die 10. Sinfonie debattiert. Schostakowitsch selbst hüllte sich wie immer in Schweigen und gab nur unverbindlich Auskunft. Doch die Begeisterung des Publikums war nicht zu ignorieren, das Urteil fiel zu seinen Gunsten, und der Erfolg der Zehnten im Ausland stärkte die Position des Komponisten, der den Tönen wie besessen seine Initialen einmeißelt: D-Es-C-H. Konzerteinführung mit Ann-Katrin Zimmermann um 18.45 Uhr - Schumann-Eck
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Gewandhaus-Quartett

Gewandhausorchester

Frank-Michael Erben, Violine Yun-Jin Cho, Violine Vincent Aucante, Viola Isang Enders, Violoncello Ludwig van Beethoven: Streichquartett c-Moll op. 18/4 Streichquartett Es-Dur op. 74 ("Harfenquartett") Streichquartett a-Moll op. 132 Die Anfänge des Gewandhaus-Quartetts sind mit Beethovens Musik eng verknüpft. Als eines der ältesten Berufsquartette der Welt setzt es sich seit 1808 aus Konzertmeistern und Solisten des Gewandhausorchesters zusammen. Das Ensemble hat in seiner Geschichte bereits mehrere Beethoven-Zyklen auf Tonträger vorgelegt und dem Leipziger wie dem internationalen Publikum dargeboten. In dieser Spielzeit widmet das mit dem Beethoven-Preis der Stadt Bonn ausgezeichnete Quartett um Primarius und Konzertmeister Frank-Michael Erben den Streichquartetten Beethovens gleich mehrere Konzerte.
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Gewandhausorchester / Petr Popelka

Gewandhausorchester

Gewandhausorchester Petr Popelka, Dirigent Andreas Buschatz, Violine Béla Bartók: 2. Konzert für Violine und Orchester Sz 112 Claude Debussy: Jeux – Tanzpoem in einem Akt Maurice Ravel: La valse – Poème choréographique pour orchestre HOCHLEISTUNGSKONZERT Konzertmeister Andreas Buschatz debütiert als Solist im Großen Concert mit einem lang vermissten Meisterwerk: 20 Jahre ist Bartóks 2. Violinkonzert, das Buschatz’ Vorgänger Kurt Stiehler und Karl Suske ins Gewandhaus-Repertoire eingeführt haben, nicht mehr erklungen. Bartóks Kammermusikpartner Zoltán Székely hatte 1939 in Amsterdam unter Willem Mengelberg die Premiere bestritten. Viel Harfe und gut getarnte Zwölftönigkeit sind Markenzeichen des Konzerts, dem Bartók attestierte, es beweise, dass man zwölftönig und zugleich tonal komponieren könne – wie kurz zuvor Alban Berg in seinem Gattungsbeitrag. Ungewöhnlich ist die Form: Der mittlere ist ein Variationensatz, und der dritte eine Variation des ersten. Dem sportiven Orchester verdankt das Konzert den Spitznamen »Bartóks einzige Sinfonie«. DIE WUT ÜBER DEN VERLORENEN TENNISBALL Ein Junge und zwei Mädchen suchen nachts beim elektrischen Licht von Straßenlaternen nach einem Tennisball. Den finden sie zwar nicht, entdecken aber in allen Konstellationen andere Sub- und Objekte der Begierde. Debussy war der Stoff, den Diaghilews Tänzer um Nijinski zu seiner Musik als Ballett realisieren sollten, suspekt. Gleichwohl brachte er L’après-midi d’un faune in Sportklamotten (Boulez) rekordverdächtig schnell innerhalb eines Monats zu Papier. Erst in den 1950ern fand Jeux dauerhaft in den Konzertsaal, wo Asse und flotte Dreier unverfänglich sind. ERHÖHTER ENDZEITPULS Nachdem Wien Skandale um Schönberg überstanden und das Pariser Publikum von Debussys Novitäten abgehärtet war, gingen Ravels Sensationen in der aufgewühlten See hochschlagender Avantgardewellen fast unter. Dabei straft La valse das Ravel-Klischee harmloser Hochglanzinstrumentalbravour Lügen. Zerstörerische Orchesterurgewalten lassen den Ersten Weltkrieg dumpf nachbeben, schauriges Kontrabass-Tremolo und psychedelischer Puls künden eine Danse macabre an – die Schlusskadenz zur Dekadenz? Diaghilew drängte Ravel, das liegengebliebene Projekt für die Ballets russes voranzubringen, schreckte dann jedoch vor einer Choreographie als Handlungsballett zurück. Bei der Premiere im vorweihnachtlichen Paris 1920 stieß La valse auf Unverständnis. Wieder war es Mengelberg in Amsterdam, der den rechten Ton fand und die Musikwelt nostalgisch narkotisiert in den infernalischen Schlussdonner der Walzerfolge hineinriss. Konzerteinführung mit Ann-Katrin Zimmermann um 18.45 Uhr - Schumann-Eck
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Die Schöne Müllerin

Gewandhausorchester

Klaus Florian Vogt, Tenor Gewandhaus-Oktett: Andreas Seidel, Violine Karl Heinrich Niebuhr, Violine Vincent Aucante, Viola Veronika Wilhelm, Violoncello Christian Ockert, Kontrabass Peter Schurrock, Klarinette David Petersen, Fagott Bernhard Krug, Horn Franz Schubert: Die schöne Müllerin D 795 (Liederzyklus für Tenor und Kammerensemble arrangiert von Andreas N. Tarkmann)
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Gewandhausorchester / Andris Nelsons

Gewandhausorchester

Gewandhausorchester Andris Nelsons, Dirigent Klaus Florian Vogt, Tenor (Siegmund) Sarah Wegener, Sopran (Sieglinde) Vitalij Kowaljow, Bass (Hunding) Robert Schumann: 1. Sinfonie B-Dur op. 38 ("Frühlingssinfonie") Richard Wagner: 1. Akt aus der Oper "Die Walküre" WWV 86B WOLKENREICH Das Ehetagebuch der Frischvermählten verrät: Robert nennt sie »Frühlingssymphonie« – zart und dichterisch, wie all sein musikalisches Sinnen ist! Ein Frühlingsgedicht von [Adolf Böttger] war der erste Impuls zu dieser Schöpfung. Der Rhythmus des eröffnenden Bläserrufs, mit dem Schumann erstaunlich lange rang, wird auf Böttgers Zeile: Im Thale blüht der Frühling auf! bezogen. Sie steht freilich am Ende des insgesamt düsteren Gedichts, beginnend mit Du Geist der Wolke, trüb und schwer… Als Schumanns heute so beliebte Sinfonie am 31. März 1841 unter Mendelssohns Leitung im Gewandhaus zur Uraufführung gelangte, war ihr allenfalls lauer Applaus beschieden. Weit mehr Aufmerksamkeit genoss die Konzertgeberin, die erstmals unter ihrem Ehenamen auftrat: Clara Schumann. Doch nach frostigem Start blühte Roberts sinfonischem Erstling ein zweiter Frühling, und der Komponist konnte stolz über zahllose Folgedarbietungen Buch führen. WONNEMOND Auch in Hundings Hütte verbreitet der Lenz keinesfalls nur Sonnenschein und Blütenduft: Gemahlin Sieglinde gibt sich dem Gast Siegmund hin und die Liebenden zeugen – nicht wissend, dass sie Geschwister sind – in jener Frühlingsvollmondnacht den »furchtlos freiesten Held« Siegfried, was unweigerlich weitere Ring-Abende nach sich zieht. In der Götterwelt menschelt es ebenso: »Die Walküre« heißt mit bürgerlichem Namen Brünnhilde und ist pferdenärrische Lieblingstochter von Obergott Wotan, obwohl sie sich – wie fast alle im Ring – dessen Willen widersetzt. Dass sie im Ungehorsam zugleich den geheimen Wunsch ihres Göttervaters erfüllt, hält diesen nicht davon ab, Brünnhilde zur Strafe am Ende des Abends auf einen Felsen zu bannen, von Feuerzauber umzüngelt. Doch so weit lassen wir es nicht kommen. Wenn Siegmund seine »Braut und Schwester« am Ende des 1. Akts »mit wüthender Gluth an sich« zieht und im flammenden Fortissimo der Vorhang fällt, klatschen wir höflich bis begeistert, und gehen nach Hause, beschienen von zunehmendem Aprilhalbmond – so uns der Wolkengeist günstig gesonnen ist. Konzerteinführung mit Ann-Katrin Zimmermann um 18.45 Uhr - Schumann-Eck
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Quartettgesellschaft

Gewandhausorchester

Juilliard String Quartet: Areta Zhulla, Violine Leonard Fu, Violine Molly Carr, Viola Astrid Schween, Violoncello Ludwig van Beethoven: Streichquartett B-Dur op. 130 Jörg Widmann: 8. Streichquartett (Studie über Beethoven III) Jörg Widmann: Cavatina – 10. Streichquartett (Studie über Beethoven V) Ludwig van Beethoven: Große Fuge B-Dur op. 133
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Gewandhausorchester / Herbert Blomstedt

Gewandhausorchester

Gewandhausorchester Herbert Blomstedt, Dirigent Anton Bruckner: 4. Sinfonie Es-Dur WAB 104 ("Romantische") ZYKLISCHES GESTALTEN Im 19. Jahrhundert wird thematische Zyklusbildung in mehrteiligen Werken ausgehend von der Musik der Wiener Klassiker zur wichtigen Maxime. Das kaum wahrnehmbare Detail kann ebenso zum Zusammenhalt beitragen, wie große architektonische Konzepte. Bruckners klar fassliche Themen aus naturgegebenen Intervallen und markanten Rhythmen, eingebunden in verlässliche Formkonzepte, dramaturgische Stringenz und planvolle harmonische Abläufe stiften Einheit im Einzelwerk und verleihen der gesamten Werkgruppe Konsistenz. Seine Hauptthemen, Gesangsperioden und Schlussgruppen tragen in allen Sinfonien vergleichbare Wesensmerkmale. Und doch wahrt jedes seine Einmaligkeit und ist wiederum nur im Kontext der jeweiligen Sinfonie stimmig. Die Kopf-, Adagio-, Scherzo- und Finalsätze folgen ebenfalls verbindenden Maximen – und sind zugleich höchst individuell in ihrer Ausprägung. Starke Gemeinschaft und individuelle Freiheit widersprechen sich nicht, sondern befördern einander. ZYKLISCHES DASEIN Vorbild für menschengemachte Zyklen sind die großen Kreisläufe der Natur – Tages- und Jahreszeiten, Sonnen- und Mond-Zyklen. Ihnen folgen die Festkreise der Kulturen und Religionen, ihr Modell prägt profane und sakrale Feste. An liturgischen Zyklen, die musikalisch ausgestaltet werden, formen sich ästhetische Maximen, die später Lieder und Quartette, Charakterstücke und Sonaten, Sinfonien und Opern zu Paaren, Tetralogien, Sechser- und Zwölfergruppen oder noch größeren Sammlungen bündeln. Gerade Bruckners Vierte, die er selbst seine »Romantische« nannte, offenbart die Bedeutung von Naturphänomenen und menschlichen Lebenswelten für sein schöpferisches Wirken. Sein umfassendes musikalisches Weltbild, das Sinfonik als Gottesdienst begreift und Messen sinfonisch denkt, verleiht der musikalisch-zyklischen Idee neue geistig-geistliche Tragweite. Konzerteinführung mit Ann-Katrin Zimmermann um 18.45 Uhr / 10.15 Uhr - Schumann-Eck
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Gewandhausorchester / Cristian Măcelaru

Gewandhausorchester

Gewandhausorchester Cristian Măcelaru, Dirigent Antoine Tamestit, Viola Alfred Schnittke: Konzert für Viola und Orchester Wolfgang Amadeus Mozart: Sinfonie g-Moll KV 183 Arthur Honegger: 3. Sinfonie ("Liturgique") WAS WIRD Töne, die in Todesnähe entstanden sind, atmen Transzendenz. Oder wird ihnen der besondere Nimbus des Prophetischen nur posthum von den Hinterbliebenen unterstellt? Alfred Schnittke, nach kurzzeitigem klinischem Tod ins Leben zurückgekehrt, hatte selbst Gelegenheit, das zu reflektieren. Er attestierte seinem düsteren Bratschenkonzert, an dem er zehn Tage vor seinem ersten Schlaganfall noch feilte, »eine Vorahnung dessen, was kommen sollte«. Den schnellen, von Marsch-, Tanz- und Blaskapellen-Musik verwirbelten Mittelsatz charakterisierte Schnittke als »rastlose Jagd durch das Leben« und das Finale als Rückblick auf das Dasein an der Schwelle zum Tod. Die drei immer länger werdenden Sätze sind durchdrungen von einem Motiv, das aus den Namensbuchstaben des Uraufführungs-Interpreten Yuri Bashmet gewonnen ist. Der Jahrhundertbrascher stellte die Musik am 9. Januar 1989 mit dem Concertgebouworkest der Öffentlichkeit vor. Schnittke trotzte dieweil seinen verbleibenden 13 Lebensjahren, von Schlaganfällen gezeichnet, eine Fülle weiterer Werke ab. WAS BLEIBT Auch Mozarts »kleine« g-Moll-Sinfonie, 1773 in Salzburg entstanden, zählt zum Dunkelsten, was ihr Schöpfer geschaffen hat. Gleichwohl ist Mozarts Sturm und Drang – durchzogen von der Klage einsamer Oboen – zwischen zwei derart apokalyptischen Orchesterorgien Balsam für die Seele, insbesondere das sanfte Es-Dur-Adagio mit gedämpften Streichern und einem melancholischen Fagottpaar. WAS WAR Die drei sinfonischen Sätze, die dem Schweizer Arthur Honegger unmittelbar nach Ende des 2. Weltkriegs aus der Feder flossen, tragen die Sequenz der Totenmesse Dies irae, den Bußpsalm Aus der Tiefe rufe ich und die Friedensbitte Dona nobis pacem im Titel, tasten aber deren Melodien nicht an. Das menschliche Entsetzen angesichts des göttlichen Zorns spreche aus den entfesselten Orchester-Urgewalten des ersten Satzes, im intensiven zweiten meditiere die von Gott verlassene Menschheit schmerzgebeugt und der basslastige, eruptive, fatalistische dritte verleihe dem Wunsch der leidgeprüften Menschheit nach Befreiung von alldem Ausdruck, erläuterte Honegger seine erschütternde, tiefschwarze Musik aus einer Welt, der Schönheit und Harmonie erloschen sind. Besonders schwer zu ertragen: die unwirkliche Coda – zu schön um wahr zu sein? Konzerteinführung mit Ann-Katrin Zimmermann um 18.45 Uhr - Schumann-Eck
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Nathalie Schmalhofer / Vincent Lo / Moeko Ezaki

Gewandhausorchester

Nathalie Schmalhofer, Violine Vincent Lo, Violoncello Moeko Ezaki, Klavier Robert Schumann: Fünf Stücke im Volkston op. 102 Franz Schubert: Sonate für Violine und Klavier A-Dur D 574 Johannes Brahms: 1. Trio für Klavier, Violine und Violoncello H-Dur op. 8
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Gewandhaus-Bläserquintett

Gewandhausorchester

Katalin Kramarics, Flöte Susanne Wettemann, Oboe Andreas Lehnert, Klarinette Ralf Götz, Horn Albert Kegel, Fagott Karl Hermann Pilss: Serenade für Bläserquintett Paul Juon: Bläserquintett op. 84 Arvo Pärt: Quintettino für Flöte, Oboe, Klarinette, Horn und Fagott Carl Nielsen: Bläserquintett op. 43
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Gewandhausorchester / Semyon Bychkov

Gewandhausorchester

Gewandhausorchester Semyon Bychkov, Dirigent Stefanie Irányi, Sopran Martin Mitterrutzner, Tenor Jongmin Park, Bass Igor Strawinsky: Pulcinella – Ballett in einem Akt mit drei Solostimmen Peter Tschaikowski: 3. Sinfonie D-Dur op. 29 ("Polnische") ERFREUTES RAUNEN … … wird die ersten Töne im Gewandhaus-Saal empfangen: Strawinskys Pulcinella-Musik gehört zu den erken, die jeder kennt – auch ohne sich dessen bewusst zu sein. Man muss sie einfach mögen, die ent- und verzückend schönen Stückchen in medienwirksamer Kürze und Kurzweil. Dass sie Teil eines 45-minütigen vokal-instrumentalen Ballett-Einakters um die Commedia dell’arte-Figuren Pulcinella, seine Geliebte Pimpinella und Freunde der beiden sind – Ver- und Entwirrung der Paare, Totschlag und Auferweckung inbegriffen –, wissen wiederum die Wenigsten. So gibt es unter den 20 geistreichen Miniaturen noch manches Kleinod zu entdecken. Bühnenbild und Kostüme steuerte zur Pariser Uraufführung mit den Ballets russes 1920 kein Geringerer als Pablo Picasso bei. Strawinsky griff auf Wunsch des auftraggebenden Impresario Diaghilew und des Premierendirigenten Ansermet auf Musik zurück, die man damals Pergolesi zuschrieb. Zunächst behagte ihm die neobarocke Aufgabenstellung gar nicht, doch am Ende fühlte sich Strawinsky als avantgardistischer Wolf im historisierenden Schafspelz pudelwohl, erstellte Trailer-Suiten für den Konzertsaal und ließ der liebgewonnenen Partitur noch 1966 eine Überarbeitung zuteilwerden. IRRITIERTES STAUNEN … … provoziert Tschaikowskis Dritte bis heute: Den Erwartungen an eine Sinfonie widerspricht sie ebenso wie dem Klischee seiner Orchestermusik, das von den vielgespielten Sinfonien Nr. 5 und 6 geprägt ist. Die dritte ist Tschaikowskis einzige Sinfonie in Dur – birgt aber reichlich Moll innerhalb des erstaunlichen Tonarten-Plans. Sie umfasst als einzige fünf Sätze – darunter gleich drei Tanznahe Satztypen. Ihr Kopfsatz hat Finalcharakter, und das Allegro con fuoco-Finale fliegt so flink vorüber, dass es seine Ziellinie als kürzester unter Tschaikowskis Sinfonieschlusssätzen erreicht und dies mit virtuosem Feuerwerk feiert. Dabei ist sein Tempo di Polacca so wenig polnisch, wie der Alla tedesca-Walzer an zweiter Stelle deutsch. Der gelegentlich kolportierte Beiname »Polnische« beruht vielmehr auf einer abwertenden Bemerkung des Dirigenten Alfred Manns, der 1899 die englische Erstaufführung leitete. Im Großen Concert des sonst so Tschaikowski-freudigen Gewandhausorchesters ist die Dritte erst dreimal erklungen. Konzerteinführung mit Ann-Katrin Zimmermann um 18.45 Uhr - Schumann-Eck
Konzerte | Kammerkonzert

Gewandhaus-Quartett

Gewandhausorchester

Frank-Michael Erben, Violine Yun-Jin Cho, Violine Vincent Aucante, Viola Isang Enders, Violoncello Ludwig van Beethoven: Sonate E-Dur op. 14/1 (Bearbeitung für Streichquartett) Streichquartett D-Dur op. 18/3 Streichquartett Es-Dur op. 127 Die Anfänge des Gewandhaus-Quartetts sind mit Beethovens Musik eng verknüpft. Als eines der ältesten Berufsquartette der Welt setzt es sich seit 1808 aus Konzertmeistern und Solisten des Gewandhausorchesters zusammen. Das Ensemble hat in seiner Geschichte bereits mehrere Beethoven-Zyklen auf Tonträger vorgelegt und dem Leipziger wie dem internationalen Publikum dargeboten. In dieser Spielzeit widmet das mit dem Beethoven-Preis der Stadt Bonn ausgezeichnete Quartett um Primarius und Konzertmeister Frank-Michael Erben den Streichquartetten Beethovens gleich mehrere Konzerte.
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Gewandhausorchester / Michael Sanderling / Hélène Grimaud

Gewandhausorchester

Gewandhausorchester Michael Sanderling, Dirigent Hélène Grimaud, Klavier Sergej Prokofjew: Auszüge aus dem Ballett "Cinderella" op. 87 George Gershwin: Concerto in F für Klavier und Orchester Edward Elgar: Variationen für Orchester op. 36 ("Enigma-Variationen") GRAUES WUNDER Die gepiesackte Protagonistin stolperte in eine wenig märchenhafte, von Krieg überzogene Welt. Prokofjew, der Aschenputtel im Walzer rotieren ließ, hatte nach Jahren in den USA, Frankreich und Deutschland seinen Lebensmittelpunkt 1936 wieder nach Russland verlegt und vollendete die Ballett-Partitur 1944 in Iwanowo, wo konforme Künstler sicher abgeschirmt ihr Schaffen erschaffen konnten. Im November 1945 tanzten Tänzer des Bolschoi-Theaters die Premiere. Der Neutöner tat gut daran, seine gewitzten Klänge in malerische Märchenstoffe zu hüllen, und die duldsame Arbeiterin Cinderella fügte sich sogar ideologischen Maximen. Prokofjew interessierte sich freilich mehr für die fantastischen Fantasiewesen der Elfen-Großmutter, der zwölf Zwerge, vier Jahreszeiten-Feen und streitsüchtigen Stiefschwestern, die katzenklarinettisch stolzieren, flatterhafte Flöten aufscheuchen und fagottös zanken. WUNDERJAHRE 100 Jahre jung ist das Klavierkonzert von Gershwin, der die Frucht des Sommers 1925 am 3. Dezember 1925 in der Carnegie Hall unter Leitung des Auftraggebers Walter Damrosch mit dem New York Symphony Orchestra selbst aus der Taufe hob. Kritiker kritisierten, das Stück sei weder gute klassische Musik noch guter Jazz. Freunde freute die ungenierte Freude, das Grelle und Plumpe, der Spaß und die Aufregung des Lebens im Hier und Heute. WUNDERWERK 14 Charaktere aus dem Dort und Gestern Edward Elgars sind in dessen Variationen vereint und -ewigt, darunter Dichter und Jäger, Freundinnen und Förderer, Schauspieler und Bulldoggen, der Künstler selbst und seine Frau. Während alles Tönende sich fortwährend wandelt, bleibt ein Bestandteil unverändert, nämlich stumm. Das Wunder der Wunder-Variationen besteht in einem verschwiegenen Grundthema. Am 19. Juni 1898 wurden die enigmatischen Portraits unter Hans Richter und großem Jubel in London uraufgeführt und mehrten maßgeblich Elgars internationalen Ruhm. Konzerteinführung mit Niklas Schächner um 18.45 Uhr - Schumann-Eck
Konzerte | Kammerkonzert

Alfred Szendrei zum 50. Todestag

Gewandhausorchester

Jan Philip Schulze Klavier Mitglieder des Gewandhausorchesters und des MDR-Sinfonieorchesters Mitglieder des Solistenensembles der Oper Leipzig Alfred Szendrei: Klavierlieder, Kammermusik und Auszüge aus der Oper »Der türkisenblaue Garten« sowie Werke anderer Komponisten Alfred Szendrei ist eine der vergessenen Persönlichkeiten des Leipziger Musiklebens vor dem Zweiten Weltkrieg: Von 1918 bis 1924 wirkte er als 1. Kapellmeister am Leipziger Opernhaus, wo seine Oper »Der türkisenblaue Garten« erfolgreich zur Uraufführung gelangte. Anschließend war er als Gründungsdirigent des Leipziger Rundfunk-Sinfonieorchesters und -Chores ein visionärer Pionier des neuen Mediums Rundfunk. Szendrei wurde 1931 als ungarisch-stämmiger Jude aus dem Amt gedrängt und emigrierte schließlich in die USA. Das Konzert erinnert an diesen Ausnahmemusiker, der vor 50 Jahren – am 3. März 1976 – in Los Angeles verstarb.
Konzerte | Konzert

Gewandhausorchester / Vasily Petrenko

Gewandhausorchester

Gewandhausorchester Vasily Petrenko, Dirigent Boris Giltburg, Klavier Arvo Pärt: Greater Antiphons für Streichorchester (deutsche Erstaufführung) Béla Bartók: 3. Konzert für Klavier und Orchester Sz 119 Sergej Rachmaninoff: Sinfonische Tänze op. 45 Dem eigenen Tod, etwas so Ungreifbarem und Erschreckendem, etwas Schönes, ja Optimistisches entgegenzusetzen, ist eine zutiefst menschliche Regung und zugleich ein Wunsch, den sowohl Béla Bartók als auch Sergej Rachmaninoff in Musik verwandelt haben. An diesem Abend erklingen Bartóks brillantes 3. Klavierkonzert und Rachmaninoffs vibrierende »Sinfonische Tänze« ebenso wie ein musikalischer Neubeginn: die deutsche Erstaufführung von »Greater Antiphons« für Streichorchester des Gewandhauskomponisten Arvo Pärt. Ursprünglich für Chor geschrieben, schuf Pärt später diese Fassung für Streicher. Dirigent Vasily fühlt sich der Musik des estnischen Komponisten tief verbunden: »Ich liebe die Musik von Arvo Pärt! Sie ist seit meiner Kindheit Teil meines Lebens, als ich einige seiner Chorwerke im Knabenchor gesungen habe. Im Allgemeinen vermittelt seine Musik eine ganz besondere Zeitdimension und Geisteshaltung, die mit den tiefen religiösen Gefühlen und der Naturlandschaft Estlands zusammenhängt. Ich fühle eine sehr organische Verbindung zu beidem, da ich ganz in der Nähe dieses schönen Landes aufgewachsen bin und es oft besucht habe.« Konzerteinführung mit Ann-Katrin Zimmermann um 18.45 Uhr - Schumann-Eck
Konzerte | Konzert

Gewandhausorchester / Franz Welser-Möst

Gewandhausorchester

Gewandhausorchester Franz Welser-Möst, Dirigent GewandhausChor Slávka Zámečníková, Sopran Julian Prégardien, Tenor Martin Summer, Bass Joseph Haydn: Oratorium "Die Jahreszeiten" Hob. XXI:3 Für manche Menschen ist die Sache eindeutig: der Februar ist der längste Monat des Jahres. Der Winter dauert noch an und die Natur verharrt schon seit Monaten scheinbar unbeweglich in einer Schockstarre über ihre eigene Wandlungskraft, doch hier und da regt sich schon wieder das Neue und zugleich Altbekannte. Die Jahreszeiten waren schon immer ein menschliches Faszinosum, das nicht nur einmal auch musikalisch aufgegriffen wurde – so auch von Joseph Haydn in seinem gleichnamigen Oratorium, das an diesem Abend unter der Leitung von Franz Welser-Möst lebendig wird. Konzerteinführung mit Ann-Katrin Zimmermann um 18.45 Uhr / 10.15 Uhr - Schumann-Eck
Konzerte | Kammerkonzert

Jerusalem Quartet

Gewandhausorchester

Alexander Pavlovsky, Violine Sergei Bresler, Violine Alexander Gordon, Viola Kyril Zlotnikov, Violoncello Elisabeth Leonskaja, Klavier Joseph Haydn: Streichquartett B-Dur Hob. III:78 ("Sonnenaufgang") Leoš Janáček: 1. Streichquartett ("Kreutzer-Sonate") Antonín Dvořák: Quintett für Klavier, zwei Violinen, Viola und Violoncello A-Dur op. 81

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